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Gemeinde/Gutshof
Bröbberow/Kulturdorf Bröbberow
„Kulturdorf Bröbberow - Keen
0815“
von Verena Hoppe
...ein Titel mit Programm. Um besonderes Interesse für
einen Ort zu schaffen braucht man Identität, Charakter
und Einfallsreichtum. Voraussetzung hierfür ist ein Thema.
In Themendörfern erfolgt eine Konzentration auf
regionale Stärken und diese werden zur Botschaft
gemacht. In seiner Einzigartigkeit regt eine Leitidee zu vielfältigen
Initiativen innerhalb eines Ortes an.
Die Leitidee für Bröbberow lautet Kultur. Mecklenburgische
Kultur in all seinen Facetten. Zunächst wäre
die Bau- und Siedlungsstruktur zu nennen, die im Plangebiet
durch konsequente Baumpflanzungen sehr gut, auch in seiner Gesamtheit,
erlebbar gemacht werden soll.
Die einzelnen historischen Gebäude (Stall, Speicher, Gutshaus)
bedürfen einer Komplettsanierung. Hierbei
soll ein Rückbau auf die Grundkörper erfolgen. Im
Besonderen ist auf die Erhaltung der Fassadenstruktur zu achten.
Der Rückbau verschafft, im Speziellen beim Speichergebäude,
ideale Voraussetzungen für modernen Wohnraum.
Die Lage ermöglicht nach den Rückbaumaßnahmen
die Schaffung eines Vorfeldes, und eines nutzbaren Rückbereiches,
welches für eine individuelle Entfaltung der Bewohner wichtig
sein wird. Hier ist es möglich Wohneinheiten
in der Größe von mehreren Einfamilienhäusern
zu schaffen. Trotz ihrer sehr großen Wohnqualität
werden sich diese sehr viel günstiger in Anschaffung, Unterhaltung
und Raumnutzung gegenüber Einzelbauten erweisen. Für
den „kleineren“ Teil des Speichergebäudes,
parallel zur Hauptstraße gelegen, sind Ferienwohnungen
und Zimmer angedacht.
Besonders im alten Stall wird die Mecklenburgische Kunst
thematisiert. Ateliers, Seminarräume und Buchläden
bestimmen die Nutzung des Gebäudes. Im Speziellen soll
hier auf die Region Mecklenburg eingegangen werden, das bedeutet
Literatur aus und über Mecklenburg, Maler, Sänger,
Künstler aller Bereiche sollen hier Platz finden. Liederabende,
Lesungen, Seminare und Diskussionsrunden sind nur ein
Abriss der denkbaren Angebote, die auch Besucher von außerhalb
anlocken werden. Die unmittelbare Nähe zum BAUHUS macht
zudem Freiluftveranstaltungen wie Theater, Konzerte,
Ausstellungen oder Erntefeste in einzigartiger Umgebung
möglich.
Das BAUHUS stellt in seiner Form, wie auch das GARTENHUS, an
der gegenüberliegenden Seite die weggefallenen Fachwerkgebäude
dar. Diese momentan fehlenden Raumgrenzen schaden der Wirkung
des gesamten Gutsbereiches immens. Um dem entgegenzuwirken werden
im vorliegenden Plan die ehemaligen Fundamente nachgepflanzt,
und somit die alten Raumgrenzen erfahrbar gemacht. Die Ecken
werden durch Bäume mit besonderer Laubfärbung hervorgehoben.
Im BAUHUS werden in verschiedenen Teilen Baustoffe und
Stile entlang der „Innenwand“ erstellt.
Das bedeutet, es tauchen hier Mauerwerksteile
des Klinkerbaus, Holzwände, Fachwerkteile in seinen unterschiedlichen
Entstehungsstufen, als auch Schilf und Weidengeflechte auf.
Die anderen Außenwände werden durch Hainbuchenhecken
dargestellt. Teile des Daches können durch entsprechend
bepflanzte Spaliere (Wilder Wein, Wisterien, Clematis etc.)
eindrucksvoll angedeutet werden.
Der Innenraum soll, wie bereits erwähnt, verschiedenen
Freiluftveranstaltungen zur Verfügung gestellt werden und
als ständiger Skulpturengarten dienen.
Bei längerer Nichtnutzung soll eine Ansaat von Wildblumen
erfolgen, die einer entsprechend einfachen Pflege unterliegen.
Der Eingang zum BAUHUS wird, wie beim GARTENHUS, durch Steinkreise
aus Findlingen markiert. Diese „Kreise“ zeichnen
die ehemaligen pavillonförmig - gespiegelt angelegten Gebäude
nach. Beim Bauhaus wird der entstehende Kreis abgekiest. Weiterhin
wird er über Steinplatten in den befestigten Wiesenweg
komplettiert. Im Zentrum des Steinkreises zum GARTENHUS steht
ein Kirschbaum. Beide Male laden die großen Findlinge,
trotz einer ganz anderen Atmosphäre, zum Sitzen
und Treffen ein.
Im GARTENHUS werden die alten Fundamente mittels Spalierobst
und Weinreben im Vorderen, sowie traditionellen Nutzsträuchern,
wie Holunder und Schlehen im hinteren Bereich markiert. Im
GARTENHUS sollen fast vergessene Nutzpflanzen
und vorwiegend alte Sorten in klassischer
Anbauweise kultiviert werden. Die Beetaufteilung soll dabei
die ehemalige Zimmereinteilung des alten Gebäudes nachzeichnen.
GARTENHUS und BAUHUS sollen nicht zum Selbstzweck entstehen
und gepflegt, sondern genutzt werden.
Gleichzeitig stellen sie Baulandreserven
in zwei Abschnitten dar. Der alten Siedlungsstruktur folgend
ist nur eine kompakte Reihenhausbauweise in den alten Baugrundfluchten
möglich. Kleinteilige, einzeln stehende Gebäude
sind zu vermeiden. Die Eckbäume sollen in jedem Fall
erhalten bzw. trotzdem gesetzt werden. Eine entsprechende
einheitliche Gebäudegestaltung ist im B-Plan festzulegen
und auch durchzusetzen.
Um die gesamte alte Siedlungsstruktur erkennbar zu machen
ist zudem eine Abpflanzung des dritten fehlenden Gebäudes
am Ende des Wiesenweges vorzunehmen.
Im Zentrum der Domäne befanden sich einst ein Bauerngarten
und ein Teich. Beide Teile sollen, da sie dem gesamten Objekt
ein ganz besonderes Flair zu geben vermögen, wieder erstellt
werden. Während der Teich als ruhender Pol und Feuchtbiotop
das Zentrum der Gesamtanlage bildet, sollen Bauerngarten und
GARTENHUS zum Spazieren, Lernen und Verweilen einladen. Durch
den Verkauf der Erzeugnisse soll die zusätzliche
Belastung der Unterhaltung dieser einzelnen Elemente aufgefangen
werden. Das I-Tüpfelchen nach einem Besuch in Bröbberow
wäre jetzt ein Kaffee und ein Stück frischer Kuchen
auf der (restaurierten) Sonnenterasse des Gutshauses.
ODER?!
Die Gestaltung basiert auf der Grundidee des vorgestellten
Konzeptes, sie bilden eine Einheit. Ziel war es alte
Strukturelemente erkennbar zu machen und diese mit
den heutigen Anforderungen an Infrastruktur und Wohnumfeld
in einem harmonisch wirkenden Gesamtbild zusammenzuführen.
Wichtigster Punkt ist, neben der angestrebten räumlichen
Wirkung, der Ausbau der bestehenden Wege. Ergebnis ist eine
nahezu symmetrisch aber sehr natürlich wirkende Wegeführung,
die sich dem Nutzer leicht verständlich erschließt.
Im Groben wurde der Wiesenweg in seiner Führung etwas
begradigt, wodurch eine immense Verbesserung der Eingangssituation
zum gesamten Objekt erreicht wurde. Der Weg an der Beke wurde,
um dem Gutshaus das fehlende Vorfeld zurückzugeben, einige
Meter in den Raum hinein versetzt. Für das gesamte Wegenetz
ist eine Befestigung mittels entsprechender Pflasterung vorzusehen.
Zudem wurde ein dritter Hauptweg zum GARTENHUS ergänzt.
Eingesetzten Großbaumpflanzungen kommen
in der Gesamtgestaltung einer besonderen Aufgabe zu. Sie verstärken
Ein- und Ausgangssituationen, wirken raumbildend, begleiten
und sind Ziel des Weges. Der wiederbelebte Teich
bildet ein Zentrum der Ruhe und des Lebens, liegt doch der
Ursprung allen Lebens im Wasser. Um ihn herum ordnen sich
die einzelnen Gestaltungselemente, wie GARTENHUS und Bauerngarten
an.
Im Gesamtergebnis sollen Konzept und Gestaltung ein Flair
erzeugen, das dem Dorf einen einmaligen Charakter gibt, welcher
verbindet und Außenstehende anlockt.
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Layout |
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Entwurf in der Draufsicht
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Kunst im Stall
Ateliers, Seminar-
räume und Buch-
läden
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Kultur im Bauhus
Baustoffe außen,
Ausstellungen außen
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Tradition im
Gartenhus
Alte Obstsorten im Grundriss
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Wohnen im Speicher
Günstiger Wohn-
raum in alten Mauern
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Modell mit Bebauung
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Modell ohne Bebauung
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